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DIE KOOPERATIVE FRUTA FEIA
Die hässliche Erdbeere und die fleckige Birne sind die Hauptdarsteller in dieser unglaublichen Erfolgsgeschichte!
Eine Kooperative in Lissabon, Portugal, hat letztes Jahr begonnen, die sogenannt „hässlichen“ Früchte – also fleckige Äpfel, deformierte Tomaten und sehr krumme Gurken – von Bauern für wenig Geld zu kaufen und an Konsumenten günstig abzugeben.
Die Kooperative Fruta Feia war geboren. Mittlerweile hat „Fruta Feia“ bereits 420 Mitglieder, die wöchentlich mit günstigen Früchten und Gemüsen beliefert werden, und 1000 Menschen stehen auf der Warteliste der Kooperative. 21 Tonnen Früchte wurden seit der Gründung von „Fruta Feia“ schon verkauft.
EU-NORM MÖCHTE SCHÖNE FRÜCHTE
Der Hintergrund dieser Erfolgsgeschichte ist einfach und bizarr zugleich. Die EU hat Normen erstellt, nach denen Früchte und Gemüse, welche in Supermärkten verkauft werden und aus den jeweiligen Ländern exportiert werden, eine gewisse Regelmässigkeit im Äusseren aufweisen müssen. Sie müssen „frisch“ und „sauber“ erscheinen und müssen „praktisch frei von Veränderungen“ sein.
In Portugal, so schätzt Isabel Soares, Mitgründerin von Fruta Feia, fällt ca ein Drittel der Gemüse und Früchte nicht unter diese Kriterien und wird deshalb jährlich vernichtet.
Genau diesem Missstand wollte die Kooperative Fruta Feia entgegentreten und verkauft jetzt mit riesigem Erfolg in und um Lissabon genau diese „hässlichen“ Früchte und Gemüse.
DREI PROBLEME GLEICHZEITIG GELÖST
Damit haben sie EU-Bürokraten ein Schnippchen geschlagen und gleichzeitig drei weitere Probleme in ihrem eigenen Land gelöst: Frische Nahrungsmittel können sich jetzt –trotz Wirtschaftskrise- fast alle leisten, die lokalen Hersteller können ihre Produkte im Inland verkaufen, und es werden keine Nahrungsmittel mehr weggeschmissen.
"Fruta Feia" hat schon Preise gewonnen und findet sicher europaweit Nachahmer, was auch sinnvoll ist: In der EU werden jährlich 89 Millionen Tonnen brauchbarer Nahrungsmittel vernichtet.
Mehr Infos zu Fruta Feia unter: www.frutafeia.pt
PS: In der Schweiz verkauft Coop „hässliche Früchte“ unter dem Label „UNIQUE“!