PORTRAIT OF THE WEEK:
CARLO CIGNOZZI – BESITZER DES MOZART-WEINBERGS BEI MONTALCINO/ITALIEN
Mittwoch, 24. September 2014 um 11.00 & 14.00 Uhr auf Radio GDS.FM
CARLO CIGNOZZI
Der initiative Winzer Carlo Cignozzi hat vor zehn Jahren seinen Beruf als Anwalt in einer renommierten Mailänder Kanzlei an den Nagel gehängt und sich in der Toskana einen Weinberg mit Weingut gekauft. Dort keltert er seither zum Teil preisgekrönte, biologische Weine und bietet auch drei Gästezimmer an.
DER MOZART-WEINBERG
Der Rebberg von Carlo Cignozzi und seiner Familie ist aber nicht irgendeiner! Seit 8 Jahren experimentiert Carlo mit Musik – genauer – mit der Musik von Wolfgang Amadeus Mozart. Wer zum Weinberg fährt und aus seinem Auto steigt, traut seinen Ohren nicht – inmitten der Reben wird man mit Musik von Mozart beschallt. Diese perlt aus 80 Lautsprecher-boxen, die in einer Höhe von 2 Meter 70 über den Reben thronen. Auch die Boxen sind nicht von schlechten Eltern – gespendet hat sie Amar Bose, der Gründer der weltberühmten, hochklassigen „Bose-Lautsprecher“. Amar Bose, der leider 2013 verstarb, war von Carlo Cignozzis Experiment überzeugt, und unterstützte ihn deshalb sehr grosszügig.
PHONO-BIOLOGIE
Denn das Experiment von Cignozzi ist keine Spielerei – er weiss mittlerweile, dass seine Reben durch den Einfluss von harmonisierender Musik besser tragen. Dies lässt er ebenfalls seit ca 8 Jahren von zwei Universitäten untersuchen – die Unis von Pisa und Florenz konnten herausfinden, dass die Trauben tatsächlich positiv reagieren auf die Musik. So geben die mit Mozart beschallten Reben im Vergleich zum Feld ohne Musik deutlich mehr Ertrag –und sie können auch 15 Tage früher geerntet werden. Ausserdem, so Carlo Cignozzi, braucht er absolut keine Pestizide, da die Insekten offenbar die Musik nicht mögen. Was hier klingt wie ein lustiges Experiment, wird mittlerweile an den Universitäten Pisa und Florenz noch weiter erforscht – um abschätzen zu können, in welchen anderen Agrarbereichen man Musik in Zukunft einsetzen könnte. Cignozzi ist gerade dabei, seine Anbaumethode patentieren zu lassen, und wer mehr erfahren möchte über dieses phantastische Experiment mitten in der wunderbaren Landschaft des Val d’Orcia in der Toscana (Weltkulturerbe!)- der fährt am besten selbst hin und probiert auch gleich die tollen Weine vor Ort.
Mehr Infos unter: www.ilparadisodifrassina.it
Nina Müller